Im heutigen Blogpost möchten wir uns mit der Gegenüberstellung von digitalen Vermittlerplattformen und Datenplattformen auseinandersetzen. Im Alltag, sei es die Finanzierungs- oder die Projektsuche, hat ein (semi-)professionelles Immobilienunternehmen mehrere Möglichkeiten, das Ziel zu erreichen. Hierbei unterscheiden wir in der digitalen Welt zwischen den beiden genannten Modellen.

Digitale Vermittlerplattformen sammeln Suchparameter von Kreditnehmern oder Akquisiteuren über einen Kundenaccount ein. Nachdem diese Daten grob über die Eingabe oder durch einen Account Manager bereitgestellt wurden, werden die Parameter vage mit Kreditgebern oder Verkäufern gematcht. Hier kann die Nachfrageseite in Form einer Checkliste auswählen, zu welchem Anbieter Kontakt aufgenommen werden soll. Folgend wird die Angebotsseite manuell über das Telefon, via Mail oder über einen offenen Marktplatz, in welchen sie sich zunächst einwählen muss, abgefragt. Über einen Vermittler verhandelt nun die Nachfrageseite auf dem üblichen Weg, bis dann eine Finanzierung zustande kommt oder nicht.

Im Unterschied dazu liefern Datenplattformen dem Kreditnehmer oder Akquisiteur direkt und im schon im Vorfeld der Finanzierung, monatlich aktualisierte tiefgreifende KPIs der Angebotsseite und matchen dann ohne Intervention einer Person, den Teil der infragekommenden Angebotsseite, welcher zur kompletten Projektstrategie passt. Für gewöhnlich wird eine Intervention durch einen Vermittler nur dann noch benötigt, wenn es im Unternehmen kein Finanzierungsmanagement oder keine Akquisitionsabteilung gibt. Unternehmen mit entsprechend erfahrenen Branchenteilnehmern benötigen naturbedingt keine ausgelagerte Verhandlungsführung.

Vorteile und Nachteile von Vermittlerplattformen:

 

Ein erheblicher Vorteil für Vermittlerplattformen ist die Auslagerung einer Finanzierungsabteilung, die man entweder nicht beschäftigt oder nicht im Unternehmen beschäftigen will. Die Zeit, die zur Netzwerkerweiterung, für Verhandlungen und Transaktionen (oder zur Finanzierung) benötigt wird, kann für andere relevante Aufgaben verwendet werden. Ein erheblicher Nachteil ist der Interessenkonflikt, der aus dem Provisionsgeschäft und den daraus resultierenden Rahmenverträgen mit Vermittlerplattformen entsteht. Es gibt sehr wenig vermittelnde Unternehmen, die an der gesamten Finanzierungsstrategie Ihrer Kunden interessiert sein können. Denn das Geschäftsmodell ist auf die Abhängigkeit dieser vom Netzwerk der Vermittlerplattform ausgelegt. Zusätzlich hängt die Netzwerkerweiterung von der kapazitären Auslastung und den menschlichen Fähigkeiten der Menschen ab, die am Ende manuell für den Kunden verhandeln. Zudem sind die Beschaffungskosten unabhängig davon, ob die Angebotsseite Ihre Provision in den Aufwandskosten umlegt oder die Kunden selbst für die Vermittlung zahlen, sehr hoch.

Vorteile und Nachteile von Datenplattformen:

 

Ein erheblicher Vorteil ist die Wissenserweiterung und Unabhängigkeit von Datenplattformen. Kunden erhalten aktuelle Informationen zur Angebotsseite und können sich daher realistisch mit dem Markt auseinandersetzen. Hierdurch wird deren eigene Verhandlungsposition stärker und sie haben die Möglichkeit, Projekte hinsichtlich ihrer realen Machbarkeit zu finden. Zudem zahlen Kunden bei den meisten Datenplattformen eine monatlich deutlich günstigere Gebühr und können diese entsprechend pausieren, wenn sie keine Unterstützung mehr benötigen. Ein erheblicher Nachteil ist eine Datenplattform, wenn man keine Finanzierungs- oder Akquisitionsabteilung beschäftigt. Hierdurch fallen die Verhandlungen auf die Kunden zurück, unabhängig davon, wie fähig diese selbst sind. Zusätzlich kommt es hier auch auf die Validität und Aktualität der bereitgestellten Daten und deren Auswertung an. Hier ist ein guter Indikator, ob eine Software sich rein auf Daten fokussiert oder ob am Ende trotzdem eine Vermittlung angebunden worden ist. Denn mit validen Daten, müsste eine Vermittlung - logisch betrachtet - wegfallen.

Fazit:

 

Es ist in der digitalen Suche eines Projektes oder einer Finanzierung genau zu hinterfragen, welche Form für das jeweilige Unternehmen die meisten Vorteile bietet und welche nicht.